So, es hat etwas länger gedauert bis wir wieder die Zeit gefunden haben, uns dem Thema zu widmen, aber das kann für unseren Test keinesfalls von Nachteil sein. Über ein Jahr ist nun vergangen und den Ring aus der Carbon Kollektion von Trauringschmiede.de habe ich nahezu täglich an der rechten Hand getragen.
TRAGEKOMFORT
Eigentlich muss man den Punkt gleich streichen. Das Material ist so leicht, dass man schon nach wenigen Minuten nicht mehr wahr nimmt einen Ring zu tragen. Das hat sich dann natürlich auch im Laufe der Zeit nicht mehr geändert.
Was man allerdings wie bei jedem Ring bedenken sollte, ist die Höhe und die Form des Modells.
Da empfand ich mein Modell manchmal als zu wuchtig. Gerade wir Männer kommen ja oft in die Situation einem kräftigen Händedruck zu begegnen oder man ist womöglich selbst ein inbrünstiger Händedrücker. Beides geschieht bei Ringen ab einer gewissen Materialstärke nicht mehr ganz ohne Druck auf die umliegenden Finger. Man sollte also entsprechend bei der Auswahl der Ringe darauf achten, dass diese in Relation zur Hand optimal anliegen und nicht zu hoch auftragen, so dass sich das Gegenüber bei der kräftigeren Begrüßung nicht veranlasst sieht zu überlegen, ob man gerade lächelt oder weint.
Da Carbonringe wie viele weitere Ringe aus unedlen Stoffen oftmals mehr Material aufweisen als ihre Artgenossen aus dem Edelmetallbereich, sollte man diesen Punkt bei der Auswahl und Anprobe im Auge behalten.
KRATZER UND GEBRAUCHSSPUREN?
Da ich selbst Rechtshänder bin, wurde das gute Stück logischerweise allen Beanspruchungen des täglichen Lebens ausgesetzt. Und was soll ich sagen? Der Ring hat keinerlei Gebrauchsspuren.
Das ist schon etwas ungewöhnlich, denn bisher hat noch jeder Ring, welchen ich getragen habe, auf die eine oder andere Art und Weise mal etwas „abbekommen“. Aber nicht in diesem Fall.
Wenn man genauer darüber nachdenkt, ist es eigentlich nachvollziehbar, dass das Material keine Gebrauchsspuren im herkömmlichen Sinne bekommen kann, da es sich auch nicht um eine homogene glatte Oberfläche handelt, auf der Kratzer entstehen könnten. Carbonringe besitzen eine Struktur von abertausenden feinen Kohlefasersträhnen. Diese weisen im Verbund nicht nur eine extrem hohe Widerstandsfähigkeit, sondern auch eine Elastizität auf, mit welcher sie allzu schroffen Kontakten mit der Außenwelt entgegenwirken können.
Im Gegensatz zu sehr harten, und ich möchte mal sagen „starren“ Materialien wie Titan und Edelstahl, welche auch schon gut gegen Kratzer und Gebrauchsspuren gewappnet sind und diese auch nur bis zu einem gewissen Grad zulassen, entstehen auf dem Carbonring erst gar keine Verletzungen der Oberfläche. Zumindest in meinem Fall trifft diese Aussage zu.
Ich möchte aber nicht ausschließen, dass bei entsprechendem Aufwand nicht auch so ein Carbonring klein zu bekommen ist. Ich zumindest habe es mit meinem tagtäglichen Leben nicht geschafft.
Dabei bin ich nicht sorgsam mit dem guten Stück umgegangen. Die Feuertaufe hat er in einer etwa zweiwöchigen Umbauphase bei mir zu Hause erlebt und musste bei allen Arbeiten mit ran (Höhepunkt: Wand einreißen bzw. versetzen und neu verputzen). Und tatsächlich sah es kurz so aus, als ob er an einem bestimmten Punkt seine Grenzen erreicht hätte. In einem Augenblick der Unachtsamkeit bin ich mit meiner Hand und somit mit dem Ring über eine Steinwand geschrappt. Der Ring sah entsprechend an der Kontaktstelle mitgenommen aus und ich dachte schon: „O.K. das war’s.“ Allerdings hatte ich da meine Rechnung ohne die Carbonstruktur gemacht, denn diese war intakt. Zwar war der Ring in den Poren mit abgeriebenem Zement verunreinigt, aber nach einem längeren Putzvorgang mit viel Seife und einer Zahnbürste (Achtung: super Tipp) waren davon keine Spuren mehr zu erkennen. Das ist dann auch der Punkt, an dem man schon fast eine Gänsehaut im Nacken verspürt und sich fragt, was diesen Ring denn überhaupt klein kriegen könnte.
Für alle, die sich selbst von diesen außergewöhnlichen Ringen mal ein Bild machen möchten, halten wir eine umfassende Auswahl in unseren Filialen in ganz Deutschland bereit. Einfach vorbeikommen und anschauen. Kaffee und ein nettes Gespräch gibt es bei uns noch immer gratis dazu.