Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum auf Hochzeiten Baumstämme zersägt werden, die Braut den Brautstrauß wirft oder ein Junggessellenabschied gefeiert wird? Hochzeiten sind voll von alten Traditionen und Bräuchen. Aber woher kommen sie und was haben sie zu bedeuten? Wir verschaffen Ihnen hier einen Überblick über die beliebtesten Bräuche und erklären was es damit auf sich hat.

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues

Das Alte (meist ein Schmuckstück oder ähnliches) symbolisiert die Verbindung zur Herkunft und steht für Dauerhaftigkeit. Das Neue steht für Glück und Hoffnung auf eine positive Zukunft. Das Geborgte ist ein Symbol und bedeutet soviel wie “wir sind immer da, wenn du uns brauchst”. Das Blaue, meinst als Strumpfband getragen, steht für Reinheit, Treue, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Liebe.

Die Braut steht links vom Bräutigam

Dieser Brauch stammt noch aus der Zeit, als die Männer auf der rechten Seite Schwerter trugen. Die rechte Hand musste also immer frei sein, um notfalls das Schwert immer griffbereit zu haben und sich und die Braut verteidigen zu können.

Warum tragen Bräute einen Schleier?

Das Schleier tragen stammt aus der Zeit der Römer. Damals glaubte man, dass ein Schleier böse Geister von der Braut fernhalten würde. In späteren Zeiten wurden die Schleier dann immer länger, festlicher und opulenter.

Wieso gibt es eine Hochzeitstorte?

Das gemeinsame Anschneiden der Hochzeitstorte repräsentiert den Zusammenhalt und die Einigkeit in der Ehe. Man sagt, wer beim Anschneiden die Hand oben auf dem Messer hat, wird auch in der Ehe das Sagen haben. Früher brachten die Gäste kleine Küchlein mit zur Hochzeit. Diese wurden aufeinander gestapelt und das Brautpaar musste sich über dem Kuchenturm küssen und symbolisierte dadurch zukünftigen Wohlstand. Hochzeitstorten, wie wir sie heute kennen, wurden eingeführt durch Prinz Leopold, Herzog von Albany im Jahre 1882.

Brautübergabe an den Bräutigam

Die Braut wird meist durch ihren Vater an den Bräutigam übergeben. Diese Tradition stammt aus der Zeit als Ehen arrangiert wurden und die Braut sozusagen gegen einen vereinbarten Preis an den Zukünftigen verkauft wurde.

Warum gibt es Brautjungfern?

Auch diesen Brauch haben wir den Römern zu verdanken. Meist gab es zehn Brautjungfern, die gekleidet waren wie die Braut. Das sollte böse Geister von der Braut fernhalten, da sie nicht mehr erkennen konnten, wer den nun die wahre Braut ist. Auch Entführungen der Braut sollte so vorgebeugt werden.

Warum sind Hochzeitskleider weiß?

Früher trugen die Frauen einfach ihr teuerstes Kleid zur Hochzeit, egal welche Farbe. Königin Viktoria heiratete in einem Kleid aus weißer Spitze und setzte dadurch einen Trend, der auch heut noch ungebrochen ist.

Was hat ein Baumstamm auf einer Hochzeitsfeier zu suchen?

Ein beliebtes Spiel ist es, Braut und Bräutigam zusammen einen Baumstamm durchsägen zu lassen. Dies soll die Gleichberechtigung in der Ehe symbolisieren. Nur wenn beide zusammen arbeiten, können sie den Baumstamm zersägen.

Warum gibt es Blumenkinder?

Diese Tradition hat einen heidnischen Ursprung. Der Duft der Blumen sollte Fruchtbarkeitsgöttinnen anlocken und dem Brautpaar so zahlreichen Nachwuchs bescheren.

Brautentführung – wozu?

Heutzutage wird die Braut beim Brautverziehen von Freunden und dem Trauzeugen “entführt” und in einem nahe gelegenen Gasthaus “versteckt”. Sie muss vom Bräutigam gefunden und gegen einen Preis (Übernahme der Zeche und Alkohol für die “Entführer”) ausgelöst werden. Diese Tradition hat jedoch einen ernsten Hintergrund. Früher nahmen sich die Adligen das Recht der ersten Nacht heraus und entführten die Bräute. Die Aufgabe des Trauzeugen war es, die Braut, gegebenenfalls mit seinem Leben, gegen diese Entführung zu beschützen.

Junggesellenabschied

Bei einem Junggesellenabschied hat der Brautvater in früheren Zeiten den zukünftigen Ehemann auf die Probe gestellt. Er musste sich lange Reden über die Bedeutung der Ehe anhören und verschiedene Aufgaben meistern, um sich als würdig zu erweisen. Heutzutage sind Junggesellenabschiede meist mit viel Alkoholkonsum verbunden.

Welche Bedeutung hat ein Polterabend?

Beim Polterabend werden Geschirr, Gläser und ähnliches zerstört. Nach dem Motto: Scherben bringen Glück. Außerdem glaubte man, dass der Lärm böse Geister fernhalten würde.

Brautstrauß werfen

Der Brauch besagt, dass diejenige, die den Strauß der Braut fängt, als nächstes heiraten wird.

Warum trägt der Bräutigam die Braut über die Schwelle?

Diese Tradition geht darauf zurück, dass man in früheren Zeiten glaubte unter der Türschwelle würden böse Geister lauern. Indem der Mann seine Braut darüber hinweg trägt, können diese ihr nichts anhaben.

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Über den Autor: Markus Wagner
Mein Credo: Stilsicher. Romantisch. Kreativ. Gefühlvoll. - So gelingt die Traumhochzeit!